Die Nationale Drehscheibe Ammoniak verbindet Praxis, Vollzug, Wissenschaft und Beratung. Hier finden LandwirtInnen und Beratungskräfte Praxisbeispiele, Erfahrungsberichte und neuste technische Informationen zu Möglichkeiten zur Emissionsminderung im Stall, bei der Fütterung der Tiere, der Lagerung und Ausbringung der Hofdünger. Vollzugsverantwortliche der Kantone können sich einen Überblick zu aktuellen Grundlagen, Umsetzungsempfehlungen bezüglich Massnahmen und laufende Aktivitäten von Bund, Kantonen und Beratung verschaffen. Ebenso ist es möglich, die Drehschreibe bei Fragen oder individuellen Bauvorhaben zu kontaktieren. Die Bau-Coaches sind Spezialisten und stehen für individuelle Bauvorhaben zur Verfügung. Die Coaches sprechen sich mit der jeweiligen kantonalen Beratung ab. Die Unterstützung durch die Coaches ist für die Bauwilligen bis zu einem bestimmten Umfang kostenlos.
Die Drehscheibe bietet folgende Leistungen an:
Mit unseren Info-News informieren wir über Aktuelles im Projekt. Sie können die Info-News hier bestellen und abbestellen.
Drehscheibe Newsletter Nr. 7, Dezember 2024
Drehscheibe Newsletter Nr. 6, August 2024
Drehscheibe Newsletter Nr. 5, Februar 2024
Drehscheibe Newsletter Nr. 4, Oktober 2023
Drehscheibe Newsletter Nr. 3, Mai 2023
Drehscheibe Newsletter Nr. 2, Januar 2023
Drehscheibe Newsletter Nr. 1, Oktober 2022
Diskussionsbeitrag Pflanzenkohle und Ammoniakemissionen
15-02-2025
Pflanzenkohle basierend auf der Pyrolyse von Biomasse wird oft eine Wirkung zur Reduktion von Ammoniakemissionen bei Verfütterung an Nutztiere, bei Zugabe zu Hofdüngern oder Ausbringung auf den Boden zugeschrieben. In einer Literaturstudie hat die Nationale Drehscheibe Ammoniak den Stand des Wissens hinsichtlich Reduktion von Ammoniakemissionen durch Verwendung von Pflanzenkohle in der Hofdüngerkaskade dokumentiert.
Vom Prinzip her ist eine emissionsminderne Wirkung von Pflanzenkohle im Hinblick auf Ammoniakemissionen möglich, da Pflanzenkohle eine grosse Oberfläche hat, an welche sich die Ausgangssubstanzen von Ammoniak anlagern können. Die Datenlage in der wissenschaftlichen Literatur ist aber unklar und zum Teil auch widersprüchlich, wobei teilweise eine deutliche Minderung von Ammoniakmissionen gefunden wird. Ein eindeutiger Trend in Richtung Emissionsreduktion liegt jedoch nicht vor. Vorliegende Publikationen basieren überwiegend auf Untersuchungen im Labormassstab, die Machbarkeit in der Praxis muss noch geprüft werden.
Eine Schwierigkeit liegt auch darin, dass die Eigenschaften und die Anwendung von Pflanzenkohle im Hinblick auf eine Reduktion von Ammoniakemissionen unklar bzw. nicht definiert sind. Pflanzenkohle kann aus verschiedenem Ausgangsmaterial und bei unterschiedlicher Pyrolysetemperatur hergestellt werden. Diese Eigenschaften der Pflanzenkohlen dürften für einen Effekt hinsichtlich Emissionsreduktion wichtig sein. Dazu liegen aber derzeit nur ungenügende Informationen vor.
Gemäss aktuellem Kenntnisstand kann der Einsatz von Pflanzenkohle in der Tierproduktion nicht als Technik zur Minderung von Ammoniakemissionen in der Hofdüngerkaskade (Fütterung, Weide, Stall/Laufhof, Hofdüngerlagerung/-ausbringung) betrachtet werden. Obwohl unsere Literaturstudie aufgrund der Fülle an Literatur zu diesem Thema keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, kann diese Schlussfolgerung gemäss dem aktuellen Wissensstand als gültig betrachtet werden. Die Literaturstudie hat gezeigt, dass kaum Studien vorliegen, welche für Praxisbedingungen repräsentativ sind, bzw. welche nach dem aktuellen Stand des Wissens für den Wirkungsnachweis einer Technik zur Reduktion von Ammoniakemissionen erforderlich sind
Zurzeit betrachtet die Nationale Drehscheibe Ammoniak den Wissenstand als ungenügend für eine Empfehlung hinsichtlich Pflanzenkohle und Reduktion der Ammoniakemissionen als grün, orange oder rot.
Beim Vorliegen neuer, relevanter Erkenntnisse wird die Nationale Drehscheibe Ammoniak die vorliegende Bewertung darauf basierend überprüfen.
Diese Aussagen beziehen sich nicht auf andere Wirkungen von Pflanzenkohle, sondern ausschliesslich auf die Wirkung im Hinblick auf Reduktion der Ammoniakemissionen.
Links:
Anlass: Stickstoffeffizienz auf Zürcher Landwirtschaftsbetrieben 27.3.2025 vormittags
15-02-2025
Das Ressourcenprojekt «Einzelbetriebliche Stickstoff-Effizienz steigern und Stickstoff-Verlustrisiko reduzieren» Kanton Zürich (kurz N-Effizienz) wird demnächst abgeschlossen. Zürcher Landwirtschaftsbetriebe beteiligen sich von 2018-2025 am Projekt und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Suche nach Möglichkeiten zur Steigerung der Stickstoff-Effizienz und zur Reduktion der Stickstoff-Verluste in die Umwelt, ohne dabei das Produktionsniveau zu senken.
Träger des Projekts sind das Amt für Landschaft und Natur (ALN), das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) und der Zürcher Bauernverband (ZBV). Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).
Die Trägerschaft lädt Sie am 27. März 2025, morgens, zum Projektabschluss auf den Betrieb der Familie Geiselmann in Oetwil am See ein. Es werden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, landwirtschaftlichen Organisationen, Beratung und der Praxis vor Ort sein. Christoph Geiselmann stellt seinen Betrieb und die im Projekt umgesetzten Massnahmen vor. Fachpersonen präsentieren die relevanten Projektergebnisse.
Hier geht es zum Detailprogramm und zur Anmeldung (Anmeldeschluss ist der 24. März)
Beitrag in der Grünen vom Mai 2024
"Schlau bauen - Baucoaches für zukunftsfähige Ställe": Interview mit der Baucoachin Edith Paradis
Neues Video zu emissionsmindernden Massnahmen im Schweinestall 07-03-2024
Folgende ammoniakmindernden Massnahmen werden im Video kurz erklärt:
- Biowäscher bei zwangsbelüfteten Ställen
- Niedrige Temperatur: Ansaugen von Zuluft aus dem Schatten und Zuluftkühlung mit Cool-Pad
- Zuluftführung aus dem Hohlraum unter dem Jagerstall
- Impulsarme Zuluftführung mit Riesenkanallüftung (niedrige Luftgeschwindigkeit über versschmutzten Flächen)
Die Schweine sind weniger gestresst, weil die Stalltemperatur ausgeglichen ist, keine Zugluft herrscht und die Stallluft sauber ist. Zudem sind die Geruchsemissionen minimal.
Beitrag in der UFA-Revue vom Februar 2024
Dank Baucoaching zu weniger Emissionen im Stall. Baucoach Kilian Appert erklärt die Vorteile des Baucoachings.
Moins d'émissions grâce au coaching en construction. Le coach en construction Kilian Appert explique les avantages d'un coaching en construction.
Laufgangmatte mit Gefälle
30-01-2023
Die Laufgangmatte mit Gefälle wird neu von der Nationalen Drehscheibe Ammoniak zur generellen Umsetzung empfohlen. Die Empfehlung, dass sich das Quergefälle von 3% auch mit dem Montieren von Gummimatten mit integriertem 3% Quergefälle erreichen lässt, kann in Übereinstimmung mit der nationalen Arbeitsgruppe Ammoniak, in der VertreterInnen des BLW, BAFU, Forschung, Beratung, Praxis, KVU/Cercl’air und KOLAS vertreten sind, abgegeben werden. Weitere Informationen
Beitrag im Journal Agri vom 13. Januar 2023
«Le coaching a pour but de réduire les émissions d’ammoniac des étables»: Interview mit Baucoach François-Lionel Humbert im Journal Agri (Französisch)
Artikelserie "Ammoniakemissionen" vom Nov./Dez. 2022 im Schweizer Bauer
Ammoniakverluste bis zu 50 Prozent senken (Thomas Kupper) vom 9. November 2022
Mit Schleppschlauch bei 10 statt 18 Grad güllen (Thomas Kupper) vom 16. November 2022
Messungen sind aufwendig, aber nötig (Thomas Kupper) vom 23. November 2022
Entmistungsroboter allein genügen nicht (Michael Zähner und Sabine Schrade) vom 30. November 2022
Mehr Tierwohl, weniger Ammoniakemissionen (Barbara Steiner) vom 7. Dezember 2022